... und nach 7 Stunden klappriger Nachtfähre sowie 800 km betongrauer Autobahn in den morschen Knochen fällt mir in letzten Licht des Tages hier daheim in der Heimat eines dennoch auf: Der Herbst ist hierzulande NICHT nur gekommen - NEIN, er liegt bereits in seinen letzten Zügen.
Die Hälfte dieser prächtigen bayerischen Kastanien sind bereits leer gefegt, dösen fast entlaubt dem Winter entgegen.
Viele Biergärten in der schönsten Stadt Deutschlands haben bereits ihre Bänke und Stühle ins Winterlager weggesperrt.
Die Murmeltiere in den bayerischen Bergen haben ihr Futterlager randvoll bestückt, sich ganz nebenbei eine dicke Fettschicht angefressen und saugen träge dösend die letzte Wärme aus der merklich tiefstehenden Nachmittagssonne.
Ja in den Supermärkten liegt bereits der Lebkuchen aus - es fehlt jetzt nur noch dieses grenzdebile "Coming-Home-for-Christmas" Gedudel.
ABER: War nicht gerade eben noch Sommer??
Also echter Bikersommer - und zwar nicht nur der auf fernen, sonnenverwöhnten Mittelmeer-Inseln?
Waren diese fetten Nebelwelten eben noch ein tolles Fotomotiv hoch auf korsischen Felsen, so wabern eben diese Nebel - oder ihre Festlands-Verwandtschaft - jetzt bereits durch das nur noch ansatzweise farbenprächtige Alpenvorland. Verdunkeln jeden eigentlich noch ganz sonnigen Tag.
Ist es tatsächlich schon wieder an der Zeit, Rainer Maria Rilkes genial-melancholischen "Herbsttag" zu zitieren:
Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren laß die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten voll zu sein; gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin und jage die letzte Süße in den schweren Wein.
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr. Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.
und auf den Fluren laß die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten voll zu sein; gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin und jage die letzte Süße in den schweren Wein.
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr. Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.
Nun, es hat den Anschein...
Es sieht danach aus...
Wir sollten uns darauf einstellen...
Auch wenn's keinem gefallen mag...
Die Saison 2012 ist GESCHICHTE...
Demnächst...
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