... gestern blätterte ich in der Mittagspause mal wieder etwas gedankenverloren in dem aktuellen fembike - Newsletter - jawoll ich habe ihn ganz offiziell abonniert und wurde auch trotz "Mitglied" akzeptiert.
Da las ich diese Sätze: "... Die Zeiten sind vorbei, zu denen Bikerinnen einfach der Nase lang
fuhren. Heute wird die Tour zuerst gut am PC vorbereitet, mit dem
entsprechenden App auf dem Smartphone begleitet und hinterher mit einer
speziellen Software nachverfolgt. Nur ganz wenige Puristinnen benutzen
außerdem noch Kartenmaterial..."
Screenshot www.fembike.de |
Was folgte war eine locker getextete Vier-Seiten-Analyse topaktueller Online-Tourenplanungs-Hilfsmittel und -Portale, die Frau im Sattel angabegemäß heutzutage nutzt. Toll recherchiert und interessant getextet, liebe Karin Schickinger.
Erst gegen Ende des Artikels schoss es mir blitzartig durch den Kopf: Ja wie denn was denn?
Sind unsere Frauen, sind "Bikers Weibchen" (duw) heutzutage etwa keine geborenen "Hinterherfahrer" mehr? Also zumindest diejenigen, die ÜBERHAUPT in einen eigenen Mopedsattel klettern?
Ganz offensichtlich hat sich das Bild der modernen BikerIN in den letzten Jahren deutlich gewandelt. War es früher - abgesehen von einigen geborenen NonkonformistInnen - vor allem die ehemalige Sozia, die sich von ihrem Lebensabschnittspartner zum Mopedführerschein drängen ließ, nur um nachher dessen alten Hobel aufzureiten, so ist es heute wohl mehrheitlich die selbstbestimmte und -bewusste Frau, die sich aus eigenem Antrieb für das schönste Hobby der Welt begeistert.
Und dieses dann nicht nur intensiv lebt, sondern sogar mit modernsten Hilfsmitteln ausgestaltet. Hilfsmitteln, wie Online-Routenplanung, Smartphone- und App-Navigation, Google Earth und Street View, wie auch Facebook & Co., um das Erlebte anschließend zu teilen.
HUT AB, kann ich da nur porentief begeistert ausrufen!!
Und mich von meiner männlichen Biker-Stammtisch-Schar insgeheim wieder einmal mit Grausen abwenden. Denn dort sind Navi-App, Smartphone-Routing und Street View noch ebenso verpöhnt, wie Pinkeln im Sitzen (... gleichwohl VIEL bequemer, abgesehen von der Sauberkeit...) und Rülpsen nur mit geschlossenem Helm. Ja hier wird bei jedem noch so kleinen Boxenstopp die zerfledderte Uralt-Landkarte Maßstab 1:2.000.000 aus dem Tankrucksack gezogen, wird mit ölverschmierten Fingern über verblichene Pisten und nicht mehr identifizierbare Schnittmuster gestrichen, nur um nach wenigen Minuten zu konstatieren, dass wir halt am Besten mal wieder dorthin fahren, wo wir IMMER hinfahren. Und für dessen Zielfindung wir sowieso NIEMALS eine Landkarte, geschweige denn eine Navi-App benötigen...
"Ah mikel, geh wech mit all diesem neimodischen Zeich, do..."
mikels ErkenntnisGEWINN der Woche: Sie sind zwar zahlenmäßig - leider - noch in der Minderheit, aber in Sachen Organisation, Navigation und Einsatz, wie Beherrschung modernster Technik machen und die selbstfahrenden Mädels unserer "Branche" wohl wieder einmal vor, wie es geht!
Da heißt es für so manchen unser Mannen: Schauen und staunen...
Und lernen...
Und nachdenken...
Und vor allem UMDENKEN...
Und alte Gewohnheiten über Bord werfen...
Abstreifen sozusagen...
Meinetwegen auch im Stehen...
Danke! Danke! Danke! Für diesen wunderbaren Eintrag. Ich habe Tränen gelacht. Da kann - Frau oder in dem Fall konkreter: Bikerin - ganz entspannt mit einem breiten Grinsen wieder auf ihr kleines (von männlichen Kollegen gern belächeltes) Bike klettern und wissend schweigen. Das Leben ist schön.
AntwortenLöschenLG
... das unterschreib ich ... auch wenn ich persönlich - auch im Zeitalter von Navi und Smartphone (letzters lieb ich sehr) zu gern mit Karten fahre. Bei größeren Touren greife ich aber gern auf genanntes zurück. Und Männe fährt brav hinter mir....
AntwortenLöschenEinfach wunderbar geschrieben... Sollten alle Biker mal lesen...
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