Donnerstag, 3. November 2011

Mein Haus - mein Boot - mein Moped...

... GANZ ANDERES Thema heute: 
Hätte mir jemand noch vor ein paar Jahren aufgeregt prophezeit, dass Facebook & Co. zu einem wichtigen Teil unser aller Alltag werden würden, ich hätte ihm beruhigend über den Kopf gestrichen, ihm ein paar Baldrian-Drops verordnet und mit warmen Wadenwickeln nach Hause geschickt.

Doch die Realität hat uns inzwischen alle überholt - rechts überholt OHNE zu blinken!
Über 25 Mio Deutsche sind heute per Facebook aktiv und posten sich und ihr Leben, was das Zeug hält, respektive die Datenflat erlaubt. George Orwells 1984 Horrorvision ist zu unser aller ALLTAG geworden - und das FREIWILLIG.

Doch Facebook & Co. haben - das ist bekannt - nicht nur ihre guten, ihre tollen Seiten. Dass Mark Zuckerberg mit unseren Posts + Lebensäußerungen inzwischen MILLIONEN verdient und MILLIARDEN wert ist, das ist bekannt.

Ein ANDERES Problem von Facebook & Co. hingegen noch nicht:
Eine nicht ganz repräsentative Studie in den USA - dort, wo alles begann - hat jetzt ergeben, dass
> ca. 78 % aller EINBRECHER Facebook, Twitter & Co. aktiv nutzen, um ihre Ziele vorab auszuspähen und festzustellen, ob und wann die Bewohner daheim sind;
> ca. 74 % aller EINBRECHER Google Street Viewbe nutzen, um sich über die Äußerlichkeiten ihres Zielobjektes intensiv vorab zu informieren.



(Screenshot www.creditsesame.com)

Der US-Finanzdienstleister Credit Sesame hat aus dieser Studie nun ein plakatives Schaubild erstellen lassen, das die ganze Misere verdeutlicht. Danach wurden 2010 in den USA tagsüber mehr als doppelt so viele Einbrüche begangen, wie nachts. Und in der Vielzahl aller Fälle hatten die Wohnungsbesitzer vorab entweder
> gepostet, dass sie nicht da sein werden oder
> über Bilder und Posts mit Ortsstempel / Standort-Bestimmung angezeigt, dass sie nicht daheim sind.

Ja viele Einbrecher konnten sich sogar ganz bequem und gefahrlos online vorab darüber informieren, ob sich ein Einbruch ÜBERHAUPT lohnt. Denn viele Facebooker lieben es ganz offensichtlich, ihren WOHLSTAND fotografisch online zu stellen: Mein Haus - mein Boot - mein Schmuck - mein Moped-Nobel-Hobel - meine B & O Mukke - mein Apfel-Sortiment usw. 

EINFACHER geht es nimmer, meint auch die Dachorganisation aller Ein- und Verbrecher - die CIA.

mikels Schreck des Tages: Dass ich mit Facebook & Co. mein Leben, meinen Alltag weltweit offenlege - okay: das muss jeder für sich selbst entscheiden. Dass aber Facebook & Co. inzwischen zu einem STANDARD-Handwerkszeug auch aller Bösewichter dieser Welt gehört, DAS hätte ich - noch - nicht in diesem Umfang erwartet. 

DAS sollte uns allen zu denken geben...

Also ich werde die Standort-Bestimmung / Standort-Meldungen meines Handys erst einmal pauschal deaktivieren und nur noch für gezielte Navi-Aufgaben reaktivieren.
Und diese WAHNSINNIG wichtigen Statusmeldungen a la "Bin dann mal weg" oder "Bin beim Shoppen in Big Apple (...ihr könnt meine Wohnung haben...)" waren eh noch NIE mein Ding und werden es NIE sein...

Auch wenn mein Moped gut versichert ist, ich will einfach NICHT, dass es ein anderer bekommt - und dann noch für lau auf dem Silbertablett...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen